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MWSF 2008 Livereport (9) – MacBook Tablet mit deutschen Genen

Veröffentlicht in Apple & Co | 17. Januar 2008 | 21:55:55 | Roland Müller

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Es heißt Modbook. Es wird gebaut von Axiotron. Es basiert auf Apples neuesten MacBooks. Und es hat irgendwie deutsche Gene. Was genau es damit auf sich hat und wie es sich handhaben lässt, davon konnten wir uns heute ein etwas genaueres Bild machen. Here we go…

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Um auf den recht großen in der South Hall gelegenen Axiotron-Stand zu gelangen, haben wir uns bei der attraktiven jungen Dame am Counter angemeldet. Die wusste auch bereits, worum es ging und verwies uns erst einmal weiter zur Videodemo.

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Da wir zeitig verabredet waren, mussten wir uns nicht ins Gewühl stürzen. Denn wenig später war hier bereits jede Menge Besucherverkehr. Offenbar hat die Tatsache, dass Apple nach wie vor dem Tabletmarkt fern bleibt, um so mehr Interesse auf die neueste Version des Modbook gelenkt.

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Nach einem ersten Überblick über die Features haben wir uns dann eines der zahlreichen zum Testen montierten Modbooks näher angeschaut. In diesem Fall die verchromte Version. Was es mit den beiden Finish-Varianten mattiert und hochglanzverchromt auf sich hatte, erfuhren wir dann gleich darauf aus berufenem Munde.

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Denn zugegebenermaßen erschien uns eine Hochglanzverchromung (übrigens ausschließlich der nicht von Apple stammenden Chassisteile!) als etwas gewöhnungsbedürftig. Just for Show?

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Andreas Haas, seines Zeichens CEO von Axiotron, konnte uns darauf eine ebenso verblüffende wie überzeugende Antwort geben. Das Apple-Urgestein und frühere Mitglied des legendären Apple Newton Teams erklärte uns nämlich, dass diese Version des Modbooks auf besonderen Wunsch der Kunden aus dem medizinischen Sekor entstanden sein. Diese legen im täglichen Klinikgebrauch der dort sehr verbreiteten Tablet gesteigerten wert auf eine leicht desinfizierbare Oberfläche. Die aufwändige dreischichtige Metallplattierung aus Kupfer, Nickel und schließlich Chrom garantiert genau das. Und ist zudem unempfindlich für klinische Desinfektionsmittel.

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Kommen wir zurück zum Modbook und dessen Bedienung. Unsere erste Frage war natürlich, wo ist die Tastatur? Nun, die ist rein virtuell und kann mit einem Klick ins Menü eingeblendet werden, um dann mit dem Stift bedient zu werden. Damit ist natürlich klar, dass das Modbook weniger das typische Textverarbeitertool ist. Nichtdestotrotz ist die virtuelle Tastatur erstaunlich flott bedienbar und völlig ausreichend, um beispielsweise schnell mal ein paar Einstellungsänderungen in Painter einzugeben. Sagt jedenfalls Gila. Und die muss das ja beurteilen können.

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Dass die bekannten Verdächtigen wie Adobe (Photoshop, Illustrator…), Microsoft etc. das Modbook in seinen Features unterstützen, lässt sich bereits an deren Präsenz auf dem Axiotron-Stand ablesen. Gleiches gilt für Corel Painter und andere. Darüber hinaus verfügt das Modbook allerdings auch noch über weitere interessante Möglichkeiten. Beispielsweise ist GPS eingebaut. Der Modbook-User ist also jederzeit in der Lage, seinen geografischen Standort zu verifizieren! Spannender noch als das erschien uns aber ein anderer Aspekt…

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Da Andreas Haas offenbar unzufrieden war mit den Handschrifterkennungsfähigkeiten von Inkwell, Apples in OS X integrierte entsprechende Funktion, hat er sich woanders umgeschaut. Und zwar bei einer auf diesem Sektor führenden französischen Softwareschmiede: VisionObjects. Deren Betaversion einer Schrifterkennung haben wir uns am Stand mal im Liveeinsatz angeschaut.

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Wohlbemerkt, die Rede ist hier von einer Betaversion! Um so erstaunter waren wir, als Christophe Drouler, Director of Product Development von MyScript (so heißt die Handschrifterkennung), uns mit breitem, wenn auch französischem Grinsen, aufforderte, unsere schlechteste Handschrift zu benutzen, um auf das Tablet zu schreiben. Und siehe da…

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Es funktioniert! Und zwar für eine Beta bereits erschreckend gut. Das außerdem in zwei Dutzend Sprachen bis hin zu Japanisch, Chinesisch, Koreanisch und, ja natürlich, auch Deutsch. An dem Punkt wird dann das Modbook wieder sehr interessant. Denn mit einem solchen Feature ergeben sich plötzlich wieder Möglichkeiten, wie wir sie seit dem Newton nicht mehr kannten. Grund genug, dieses Produkt in nächster Zeit ein wenig weiter zu beobachten.

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Insgesamt lässt sich unser Eindruck von Axiotrons Modbook also so zusammenfassen: Ein Produkt, das wir uns durchaus von Apple gewünscht hätten. Mit Features, die sehr mächtig erscheinen. Vielleicht nicht unbedingt geeignet für jemanden, der gewohnt ist als professioneller Illustrator an einem Wacom Cintiq oder zuhause mit Wacom-Tablett und 30-Zoll-Screen Final Artworks zu produzieren. Wohl aber bestens geeignet für das schnelle Skribble unterwegs, ohne zugleich auf alle bekannten (und einige zusätzliche) Features eines 2,2 GHz Intel Core Duo MacBooks verzichten zu wollen. Ob virtuelle Tastatur und die sehr leistungsfähige Handschrifterkennung, wenn sie mal serienreif integriert ist, die natürlich (notfalls) extern anschließbare Tastatur ersetzen können, wird sich zeigen, ist aber durchaus nicht auszuschließen. Das Modbook wird übrigens in Kürze auch in Deutschland erhältlich sein. Insofern: Gut gemacht, Apple…, äh, Axiotron!

Das war’s dann zum Thema Modbook. Wir melden uns in Kürze wieder mit einem Bericht von Microsofts neuem Office 2008 und der genialen (so viel vorab!) PDF2Office Software von Recosoft. Bleibt uns nur, Euch noch viel Spaß bis dahin zu wünschen. Bleibt uns gewogen! (Gila & Roland, das rasende Caféreporterteam aus San Francisco).

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3 Antworten zu “MWSF 2008 Livereport (9) – MacBook Tablet mit deutschen Genen”

  1. 18. Januar 2008 um 09:21:15 | marathonido sagt:

    Vielen Dank für Eure tägliche Berichterstattung! Ist immer wieder eine Freude Morgens den Rechner bei einer Tasse Kaffee einzuschalten und Eure Berichte aus „Fernwest“ zu lesen! Euch noch ein paar spannende Tage!

    marathonido

    P.S. Auf den Bildern sieht das ModBook etwas, klobig wär das falsche Wort, aber etwas groß aus. Hattet Ihr die Gelegenheit das gute Stück in der Hand zu halten, oder waren alle fest verschraubt?

  2. 18. Januar 2008 um 16:43:26 | T-Tester sagt:

    Super Bericht.

    Danke.

    Gruß T-Tester

  3. 18. Januar 2008 um 22:34:46 | Roland Müller sagt:

    Hallo!

    Vom Gewicht und den Ausmaßen her ist das Modbook bis auf wenige Gramm identisch mit einem Apple MacBook. Durch die etwas geringere Verrundung der Kanten wirkt es ein wenig massiger, was aber wie gesagt nicht aufs Gewicht durchschlägt.